Das früheste bisher bekannt gewordene Bildnis Türks ist ein Silhouettenporträt um 1775. Es dürfte nur kurz nach seinem Amtsantritt als Kantor und Lehrer in Halle entstanden sein.
Der jugendliche Türk trägt ein Rüschenhemd. Als beamtete Standesperson ist er verpflichtet, seine längeren Haare in einem Haarnetzbeutel zu tragen (Zopfzeit). Erst im nachfolgenden Zeitalter des Klassizismus (Einfluss der französischen Revolution) wird der sprichwörtliche "Alte Zopf" abgeschnitten. Auch Türk darf dann sein Haar wieder relativ lang und offen tragen.
Silhouettenbilder (Schattenrisse) kommen in der 2. Hälfte des 18. Jhd. auf. Besonders junge, intellektuelle Kreise waren dieser Darstellungsweise zugetan. Man glaubte, von der Kopfform auf die Charaktereigenschaften eines Menschen schließen zu können.
Die Bezeichnung Silhouette geht auf den französischen Finanzminister Graf Èthienne de Silhouette zurück. Aus reiner Sparsamkeit soll er statt Möbel nur Schattenrisse auf die Wände seines Hauses gemalt haben.
Der Porträtierte wurde in einem Silhouettierstuhl regelrecht eingespannt. An einer Seite des Stuhles war eine Halterung mit einem Papierbogen angebracht. Bei Gegenlicht fiel der Schatten des Darzustellenden auf diesen Schirm. Der Silhouettenkünstler zeichnete mit schwarzer Tusche einfach den Schatten nach. Damit entstand ein scherenschnittartiges Bild. (dpc)